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OptimaMed Forum 2021 zu Post-COVID Rehabilitation

Rund 680.000 Menschen sind in Österreich laut den offiziellen Zahlen des Gesundheitsministeriums bisher an COVID-19 erkrankt und inzwischen wieder genesen. Rund 10-20 Prozent davon leiden auch noch lange nach der Erkrankung unter Langzeitfolgen. Das OptimaMed Forum 2021 „Post-COVID Rehabilitation – In jeder Indikation eine Option?” widmete sich möglichen Langzeitfolgen, Beschwerden und Therapiemöglichkeiten von COVID-19 Genesenen und dem Zusammenspiel von COVID-19 mit Erkrankungen aus dem Lungen-, Stoffwechsel- oder neurologischen Bereich.

Gestern fand das OptimaMed Forum 2021 „Post-COVID Rehabilitation – In jeder Indikation eine Option?” in Wien statt. Im Fokus stand dabei eine kritische Analyse des aktuellen Stands der Therapiemöglichkeiten für an Post-COVID Erkrankte in Österreich und die Auswirkungen einer COVID-19 Erkrankung aus verschiedensten Blickwinkeln. Zudem wurden Antworten auf Fragen zu psychischen Auswirkungen einer COVID-Erkrankung bei Betroffenen unterschiedlichen Alters sowie die Herausforderungen der Post-COVID Therapie aus Sicht der Sozialversicherungsträger erarbeitet. Nach der Begrüßung durch Dr. Sven Thomas Falle-Mair, Operativer und Medizinischer Direktor OptimaMed, und Dr. Markus Schwarz, COO der SeneCura Gruppe, präsentierten nationale und internationale medizinische Expert:innen sowie Vertreter:innen des österreichischen Gesundheitswesens Fallbeispiele und Erfahrungen aus dem Bereich der Post-COVID Rehabilitation, ergänzt durch individuelle Patientenberichte.

„Die Forschung zu den möglichen langfristigen Folgen einer COVID-19 Erkrankung steht gerade erst am Anfang – umso wichtiger ist es, sich international wie auch national auszutauschen und mögliche Therapien und Erfahrungen untereinander zu teilen, um gemeinsam die bestmögliche Behandlung für Post-COVID Patientinnen und Patienten zu entwickeln. Wir bieten bereits in all unseren OptimaMed Einrichtungen spezielle Therapiekonzepte, die auf die individuellen Bedürfnisse von genesenen Corona-Patientinnen und Patienten mit Langzeitfolgen zugeschnitten sind und möchten die betroffenen Menschen so bei der Bewältigung der physischen und psychischen Auswirkungen der Erkrankung unterstützen, damit sie ihren Alltag schnellst möglichst wieder gut bewältigen können“, so Falle-Mair.

 

Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kinder und Jugendliche

Die meisten Kinder und Jugendlichen können eine Corona-Infektion physisch gut bewältigen. Dennoch sind einige von ihnen von Langzeitfolgen, oft psychischer Natur, betroffen. Dieses Beschwerdebild gilt es – nicht zuletzt im Hinblick auf mentale Auswirkungen der Pandemiemaßnahmen selbst – diagnostisch sorgfältig abzugrenzen. Generell wirken sich die Maßnahmen wie Lockdowns und Schulschließungen deutlich auf die seelische Gesundheit vieler Kinder und Jugendlicher aus. Prim. MedR. Ass.-Prof. DDr. Peter Voitl, MBA, Bundesfachgruppenobmann für Kinder- und Jugendheilkunde der österreichischen Ärztekammer, und Dr. Patrice Huerre, ORPEA-CLINEA National Coordinator for Children’s Psychiatric in Paris, sowie Prim. Dr. Brigitta Lienbacher, Ärztliche Leitung OptimaMed Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche Wildbad, stellten neue Erkenntnisse zu Rehabilitationsmaßnahmen und Therapien für COVID-genesene Kinder und Jugendliche sowie jene, die psychisch unter der Corona-Krise leiden vor. Besonders die Auswirkungen der Corona-Erkrankung und der Maßnahmen der Pandemie auf die psychische Gesundheit stellten die Expert:innen in den Mittelpunkt ihrer bisherigen Forschungen.

Rehabilitation unterschiedlicher Indikationen

Oftmals tritt mit einer COVID-19-Erkrankung eine Lungenentzündung auf, die sich langfristig negativ auf den allgemeinen Gesundheitszustand auswirkt. Dr. Noureddine Gharbi, National Medical Coordinator ORPEA-CLINEA, Puteaux, gab einen Überblick über mögliche Verläufe einer Corona-Erkrankung im Bereich der Lunge – von Pneumonien bis hin zu Lungenversagen – und stellte Behandlungsmethoden für Folgebeschwerden vor. Von den Erfahrungen, die ihr Team im Rahmen einer der ersten pulmologischen Post-COVID Rehabilitationen in Österreich in den letzten 16 Monaten gesammelt hat, berichteten Dr. Stefan Kaltenegger, Ärztlicher Leiter OptimaMed pulmologische Rehabilitation Raxblick und Prim. Dr. Joachim Klikovics, Ärztlicher Leiter OptimaMed Rehabilitationszentrum Raxblick. Aber auch auf Stoffwechselprozesse kann sich eine Corona-Infektion auswirken und zu einer Stoffwechselerkrankung führen bzw. eine solche beeinflussen. Prim. Dr. Gabriele Schratzberger-Antlinger, Ärztliche Direktorin OptimaMed Rehabilitationszentrum Bad Wimsbach, und Prim. Dr. Goran Tomašec, Ärztlicher Direktor OptimaMed Rehabilitationszentrum Hallein, wiesen auf die Herausforderungen und Folgen von Stoffwechselerkrankungen in Zusammenhang mit COVID-19 hin und präsentierten Therapieangebote, die zur Verbesserung der Symptome und zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit und Lebensqualität Betroffener beitragen.

Prim. Dr. Nikolaus Steinhoff, hProf. (FH), Ärztlicher Leiter OptimaMed Neurologisches Rehabilitationszentrum Kittsee, das auf die Behandlung von Menschen mit neurologischen Beschwerden spezialisiert ist, betonte auf dem Forum, dass eine Corona-Infektion auch chronische Auswirkungen auf das Nervensystem von Erkrankten haben kann. Kopfschmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, aber auch die mittlerweile gut bekannten Geruchs- und Geschmacksstörungen können noch lange nach der Genesung das Leben von Betroffenen oftmals deutlich beeinträchtigen. Durch das Angebot von individuellen Therapiekonzepten können Patientinnen und Patienten wieder fit und leistungsfähig für den Alltag werden.

Dr. Martin Skoumal, Chefarzt der Pensionsversicherungsanstalt, erläuterte die Herausforderungen in Zusammenhang mit der Behandlung und Rehabilitation von Post-COVID Patientinnen und Patienten aus der Sicht eines Sozialversicherungsträgers (PVA).

Ao.Univ.-Prof. Dr. Richard Crevenna, MMSc. MBA, Leiter Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, behandelte in seinem Vortrag die „COVID-Reha“ als BGF-Maßnahme am Universitätscampus AKH/MedUni Wien.

Im Anschluss diskutierten die Experten in großer Runde die Herausforderungen und Möglichkeiten einer Post-COVID Rehabilitation aus den verschiedenen Blickwinkeln, darunter Ao.Univ.-Prof. Dr. Richard Crevenna, MMSc. MBA, Leiter Universitätsklinik für Physikalische Medizin, Rehabilitation und Arbeitsmedizin, Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann, Geschäftsführer Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), Dr. Martin Skoumal, Chefarzt der Pensionsversicherungsanstalt, Dr. Erwin Grasmuk-Siegl, Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie KH Nord-Klinik Floridsdorf, und Prim. MedR. Ass.-Prof. DDr. Peter Voitl, MBA, Bundesfachgruppenobmann für Kinder- und Jugendheilkunde der österreichischen Ärztekammer.

Neben der Präsentation der Fallbeispiele der Expert:innen kam auch Anita Beck, ehemalige Patientin des OptimaMed Rehabilitationszentrums Raxblick, zu Wort, um über ihre persönlichen Erfahrungen mit der Post-COVID Rehabilitation zu berichten.

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